Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Beleuchtung zu variieren: Du kannst den Look deines Fotos ändern, die Lichtführung beeinflussen und Bereiche hervorheben. Auch die Farbe lässt sich mithilfe von Licht ganz nach deinen Wünschen verändern. So kannst du Licht entweder dazu verwenden, natürliche Bedingungen zu verbessern oder eine Beleuchtungscharakteristik zu erschaffen, die mehr Interesse erzeugt.
Bei jedem Stil ist es aber auch wichtig zu sehen, wohin das Licht fällt – und welche Bereiche dunkel bleiben. Auf diese Weise kannst du den „Look and Feel“ deiner Fotos steuern und kreativ in Szene setzen.
Experimentiere mit kreativer Beleuchtung
Die Beleuchtung verleiht deinem Motiv Form und Tiefe. Dabei kann es eine Herausforderung sein, wenn du natürliches und künstliches Licht in Einklang bringen möchtest, um störende Schatten aufzuhellen und Details herauszuarbeiten. Im Fotostudio dominiert von Haus aus künstliches Licht. Das bedeutet, dass du bei der Positionierung der Lichtquellen besonders genau vorgehen solltest, um eine angenehme Verteilung von Lichtern und Schatten zu erreichen. Für kreative Zwecke kannst du auch mit dem Set-up spielen und natürliches und künstliches Licht miteinander kombinieren.
Der erste Schritt in einem kreativen Licht-Workflow besteht darin, das Umgebungslicht zu bewerten und zu entscheiden, wie dein Bild werden soll. Das natürliche Licht selbst ist vielfältig, bestehend aus direktem, scharfkantigem Sonnenschein und diffusem Licht, sodass die Art und Weise, wie wir es nutzen, die erste kreative Möglichkeit ist. Berücksichtige Diffusionsmethoden, um die Dichte und Struktur von Schattenbereichen zu verändern. Ein einfacher Handdiffusor oder sogar ein Duschvorhang, der an einem Fenster angebracht ist, verteilt das Licht etwa für schmeichelhafte Porträts, während die Verwendung von hartem und direktem Sonnenlicht für kontrastreiche Aufnahmen sorgt.
Als nächstes kannst du dir überlegen, ob du künstliche Lichtquellen hinzufügen möchtest, um die Beleuchtung individueller zu gestalten. Die Nutzung von entfesselten Blitzen und Dauerlichtlampen außerhalb der Kamera ermöglicht eine bessere Kontrolle der Lichtrichtung. Deshalb versuche am besten mehrere Positionen, um zu sehen, wie dies das Aussehen deines Motivs verändert. Stelle schließlich die Stärke jeder Lichtquelle ein – verwende den Blitz oder das Dauerlicht entweder als Fülllicht, wodurch das Umgebungslicht dominiert, oder als Hauptlicht für mehr Kontrast und Dramatik.
Der grüne Farbakzent durch das Fülllicht von der rechten Seite gibt diesem Porträt eine kreative Note.
Durch Erhöhen oder Verringern der Verschlusszeit kann die Helligkeit des Hintergrunds in Bezug auf das beleuchtete Objekt gesteuert werden. Wir empfehlen dir deshalb, das Kunstlicht für dein Motiv im Vordergrund erst einmal auszuschalten und die Verschlusszeit so zu wählen, bis dir die Beleuchtung des Hintergrunds gefällt. Erst danach schaltest du die zusätzlichen Lichtquellen wieder ein und variierst deren Blitzleistung und Beleuchtungsstärke so weit, wie du es für dein Motiv benötigst. So kannst du genau steuern, wie sich die beiden Lichtarten vermischen.
Färbe das Licht
Für ausgefallenen Aufnahmen kannst du deinem Licht auch verschiedene Farben geben. Wir zeigen dir, was du dazu brauchst.
Vorbereitung
Der erste Schritt ist die Vorbereitung deiner Beleuchtungsanlage. Wenn du mit Farbgel arbeitest, richte zunächst deine entfesselten Blitze oder deine Dauerlichter ein. Nimm dir die Zeit, um zu entscheiden, ob du das Haupt- oder die Effektlichter mit Farbfolien versehen willst. Es gibt auch inzwischen einige LED-Dauerlichter mit einer RGB-Funktion, wie zum Beispiel das Rollei Lumen Stick RGB – LED-Stablicht. Da kannst du die Farben bequem über einen Regler einstellen.
Führungs- vs. Effektlicht
Das Einfärben des Hauptlichts verändert das Bild dramatisch und kann einen surrealen Look erzeugen. Das Färben der Aufhell- oder Effektblitze ist effektiv, um einen interessanten Akzent oder Farbtupfer zu setzen, der nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Welche Farbe?
Ein grundlegendes Verständnis dafür, welche Farben zusammenpassen, wird dich schnell ans Ziel bringen. Es sei denn, du möchtest experimentieren. In dem Fall gilt: Einfach ausprobieren und Neues wagen.
Hintergrundlicht
Eine kreative Möglichkeit ist es, den Blitz auf die Wand im Hintergrund auszurichten. Dadurch entsteht eine farbige Fläche hinter der porträtierten Person. Je heller der Blitz, desto weniger satt wird die Farbe.