So fotografiert ihr eindrucksvolle Nebel-Landschaften

In der kalten Herbst- und Winterzeit steigen die Chancen auf schöne Nebelbilder. Wir erklären euch, wie und wo Nebel entsteht, welches Zubehör hilfreich ist und mit welchen Kameraeinstellungen ihr zu guten Ergebnissen kommt.

Wie und wo entsteht Nebel?

Bei Nebel handelt es sich um ganz kleine Wassertröpchen in der Luft. Das merkt ihr zum Beispiel, wenn ihr im Nebel fotografiert, und sich nach einer Weile ganz feine Wassertropfen vorne auf der Frontlinse eures Objektivs absetzen. Nebel entsteht somit in erster Linie dort, wo es feucht ist. Deshalb findet ihr Nebel am ehesten in der Nähe von Gewässern wie Flüssen und Seen.

Tagsüber verdunstet Wasser und gelangt als Wasserdampf in die Luft. Kühlt die Luft abends ab, kondensiert das Wasser ab einer bestimmten Temperatur, auch Taupunkt genannt. Der Wasserdampf wird also wieder flüssig in Form von feinen Tröpfchen, die sich uns als Nebel zeigen. Geht dann am nächsten Morgen die Sonne auf, erwärmt sich die Luft und die Wassertröpchen kondensieren erneut. Dabei lösen sie sich auf und werden wieder zu Wasserdampf. Das merkt ihr daran, dass sich mit steigender Temperatur die Nebelschwaden auflösen.

Grundsätzlich kann kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme Luft. Deshalb kondensiert der Wasserdampf, wenn die Luft schnell und stark abkühlt. Je länger die kühle Luft anschließend anhält, desto länger bleibt der Nebel bestehen. Das ist auch der Grund, warum Nebel meistens eher in der kalten Jahreszeit auftritt. Die Sonnenstunden sind kürzer, die Abende und Nächte kälter und so bleiben die kondensierten Wassertröpfchen vom Abend bis weit in den nächsten Morgen hinein in der Luft erhalten. Ist die Sonne am nächsten Tag zu schwach, kann Nebel auch sehr lange anhalten, weil die Sonne die Luft nicht genügend erwärmt, um die feinen Tröpfchen in der Luft erneut zu Wasserdampf kondensieren zu lassen. Gute Chance bestehen nach klaren, also wolkenfreien Nächten, da dann die Luft besonders stark abkühlt. Auch in Tälern und in Wäldern hält sich Nebel etwas länger, wenn die Sonne nicht stark genug ist.

Das passende Zubehör

Rollei C6i – Carbon Stativ.

Wir empfehlen euch, ein Stativ mitzunehmen. Da bei Nebel weniger Licht vorhanden ist, könnt ihr vom Stativ auch problemlos etwas längere Belichtungszeiten einstellen, ohne gleich die ISO-Empfindlichkeit stark erhöhen zu müssen. Längere Belichtungen vom Stativ sind auch dann eine gute Idee, wenn ihr den Nebel über ein paar Sekunde als seidig weiche Nebelschwaden einfangen möchtet. In dem Fall ist es hilfreich, wenn ihr ND-Filter dabei habt, um die Belichtung auch nach Sonnenaufgang etwas länger wählen zu können. Und da es sich bei Nebel um feine Wassertröpchen handelt, ist es wirklich hilfreich, wenn ihr ein trockenes Tuch einsteckt, um die Frontlinse eures Objektivs regelmäßig von Feuchtigkeit zu befreien.

Grundlegende Kameraeinstellungen bei Nebel

Mit einer ISO-Empfindlichkeit zwischen ISO 200 und ISO 400 habt ihr eine gute Basis. Das schaffen moderne Kameras weitgehend problemlos, ohne dass ihr euch Gedanken um Bildrauschen machen müsst. Die Blende wählt ihr je nachdem, ob ihr gerne eine große oder eine kleine Tiefenschärfe im Bild haben möchtet. Fotografiert ihr zum Beispiel Nebelschwaden im Wald und wollt auch die entfernteren Bäume scharf haben, dann könnt ihr mit einer Blende f/8 starten. Möchtet ihr ein bestimmtes Bildelement freistellen, oder ist es zum Zeitpunkt der Aufnahme noch recht dunkel, empfiehlt sich eine offenere Blende um f/4 oder f/2,8. Erfahrungsgemäß wirken die Bilder schöner und leuchtender, wenn ihr sie um eine Blende überbelichtet. Dafür stellt ihr die Belichtungskorrektur auf +1. Noch ein wichtiger Tipp zum Schluss: vermeidet Blitzlicht. Da es sich bei Nebel um Wassertröpchen handelt, reflektiert der Nebel sonst zu stark. Das führt zu unschönen Bildergebnissen.

Fokussieren bei Nebel

Der Autofokus eurer Kamera benötigt Kanten und Strukturen, auf die er scharfstellen kann. Diffuser Nebel ist aber oft zu weich und zu kontrastarm. Deshalb empfehlen wir euch, immer darauf zu achten, dass ihr zumindest ein oder zwei Objekte mit ins Bild nehmt, auf die ihr scharfstellen könnt. Sollte der Autofokus dennoch Probleme habe, wechselt ihr auf den manuellen Fokus und stellt am Livebild eures Displays mit Hilfe der Displaylupe manuell scharf.