Bild: Cewe

Mit Wandbildern zur eigenen Galerie

Wie oft nehmen wir im Urlaub und im Privatleben einzigartige Momente auf und lassen die Bilder dann doch auf der Festplatte versauern? Wir zeigen euch, wie ihr diese Aufnahmen gebührend präsentiert.

Begeisterte Fotografen haben ihre Kamera stets griffbereit. Ob im Urlaub, auf der Foto-Tour mit Freunden oder auf Hochzeiten und anderen Familienfeiern entstehen viele Aufnahmen, bei denen es einfach zu schade ist, sie nur auf der Festplatte zu speichern. Wir finden, dass es sich lohnt, besondere Momente auch einfach mal groß zu zeigen. Am besten funktioniert das in Form eines Wandbildes.

Eine gute Planung ist wichtig

Vor der Bestellung eines Wandbildes stehen meist viele Fragen. Das beginnt schon bei der Bildauswahl. Welche Motive eignen sich für die Präsentation an der Wand? In welcher Größe wirken die Bilder am besten? Soll es eine Leinwand, ein gerahmtes Bild mit Passepartout oder doch ein eher simples Poster sein? Und was kann ich als Fotograf im Vorfeld unternehmen, um die Bilder bestmöglich für die gewählte Präsentationsart vorzubereiten?

Tatsächlich fällt die Auswahl oftmals schwer. Das liegt unter anderem daran, dass inzwischen nicht nur sehr viele Anbieter um die Aufmerksamkeit der Fotografen wetteifern – oftmals ist es auch eine Preisfrage. Vor allem, wenn es darum geht, Bilder in großen Formaten hinter Acrylglas oder gerahmt mit Passepartout zu bestellen, kann der Warenkorb an der Onlinekasse schnell Preise von 100 bis über 200 Euro anzeigen. Da überlegt man sich als Fotograf schon sehr genau, welcher Anbieter und welche Produkte am besten geeignet sind.

Um euch bei eurer Entscheidung zu unterstützen, geben wir euch nicht nur einen Überblick über beliebte Produkte, sondern halten auch Tipps aus eigener Erfahrung für euch bereit.

Welche Trägermaterialien gibt es?

Foto-Dienstleister bieten ein breites Angebot verschiedener Materialien. Wir haben einige Klassiker und die ein oder andere Sonderform für euch zusammengestellt. Welche Option schlussendlich am besten passt, hängt sowohl vom Bild als auch vom Ort ab, an dem es aufgehangen wird.

  • Leinwand
    Das Bild wird auf Leinenmaterial gedruckt und auf einen Holzrahmen gespannt. Dabei kann das Bild bis auf den Rand gedruckt werden. Achtet auf genügend Verschnitt.
  • Alu-Dibond
    Hier werden die Bilder entweder direkt auf eine Alu-Platte gedruckt oder auf Fotopapier auf die Platte kaschiert. Der Direktdruck eignet sich auch für Außenbereiche.
  • Acrylglas
    Hinter Acrylglas bekommen Bilder eine bessere Tiefenwirkung. Es gibt Versionen mit Direktdruck und einer Fotopapier-Kaschierung mit Alu-Dibond-Verstärkung.
  • Mit Rahmen
    Viele der Wandbild-Klassiker können zusätzlich mit einem Rahmen (mit und ohne Glasfront) bestellt werden. Das verleiht den Bildern einen stärkeren Galerie-Charakter.
  • Poster
    Poster gehören zur einfachsten Art und Weise, Bilder großformatig an die Wand zu bringen. Dabei werden verschiedene Papiersorten in matt und glänzend angeboten.
  • Forex/Hartschaum
    Forex- beziehungsweise Hartschaumplatten sind besonders leicht und eignen sich dadurch zum Beispiel für eine Bebilderung des Kinderzimmers.
  • Fine-Art-Print
    Einige Foto-Dienstleister bieten Fine-Art-Papiere mit speziellen Oberflächenstrukturen an. Zum Beispiel wirken auf Baumwoll- und Büttenpapier viele Bilder noch edler.
  • Holz
    Wenn es rustikaler sein darf, können Bilder auf eine echte Holzplatte gedruckt werden. Weiße Flächen werden nicht bedruckt, damit die Holzmaserung besser zu sehen ist.
  • Quadratisch
    Quadratische Bilder, häufig im Format 20×20 cm, liegen derzeit im Trend. Der Vorteil: Sie sind meist recht günstig und lassen sich sehr einfach kombinieren und austauschen.
  • Besondere Formen
    Vier Ecken sind euch zu langweilig? Einige Anbieter haben spezielle Formen im Sortiment. Dazu gehören etwa runde Bilder oder solche mit sechs bis sogar zwölf Ecken.

Hilfreiche Mustersets

Häufig ist es schwierig, sich anhand der Bilder auf den Internetseiten der Foto-Dienstleister vorzustellen, wie die Materialien tatsächlich wirken, wenn man sie in der Hand hält. Wie stark spiegelt zum Beispiel Acrylglas, und wie gut sehen Bilder aus, wenn sie direkt auf eine Alu-Verbundplatte gedruckt werden? Um die Fotografen bei der Auswahl zu unterstützen, bieten einige Hersteller wie Cewe, SaalDigital und Whitewall spezielle Mustersets an, die kleine Proben der verschiedenen Materialen enthalten. Bei Cewe und SaalDigital werden die Kosten für das Musterset als Gutschein für den nächsten Kauf erstattet.

So findet ihr das ideale Produkt

Die Planung des optimalen Bildes und der idealen Präsentationsform nehmen bei der Bestellung eines Wandbildes zweifellos die meiste Zeit in Anspruch. Wir geben euch Tipps, worauf ihr achten sollten und wie ihr die perfekte Wandbildgröße herausfindet.

Die Auswahl ist groß und damit auch die Qual der Wahl. Viele Foto-Dienstleister bieten ähnliche Produkte, versuchen aber, sich im Detail voneinander abzuheben. Das können spezielle Größen und Formate sein, entspiegelte Glassorten, besondere Rahmen-Typen und vieles mehr. Wir helfen euch bei der Entscheidung.

Die passende Größe finden

Es ist oft gar nicht so einfach herauszufinden, welche Größe das Wandbild haben soll, um in der Wohnung, im Büro oder auf der überdachten Außenterrasse optimal zur Geltung zu kommen. Einige Foto-Dienstleister veröffentlichen dafür nützliche Grafiken, um zu verdeutlichen, wie groß ein Bild im Verhältnis zu einer Person mit einer definierten Körpergröße von zum Beispiel 1,80 Meter ausfällt. Das ist zwar grundsätzlich eine gute Idee–wenn wir dann aber zu Hause auf unsere Wände schauen, hilft die Grafik nicht wirklich weiter. Es fällt einfach schwer, die gezeigten Größenverhältnisse gedanklich auf unsere Wand zu übertragen.

Man kann es mit einem Zollstock versuchen, der an die Wand gehalten wird. Aber auch das hilft nur bedingt bei der Visualisierung. Unser Tipp aus der Praxis: Schneidet euch am besten vier Ecken aus Papier aus, messt die dem gewünschten Format entsprechenden Abstände ab, und klebt die Eckenganz leicht mit Tesafilm an die Wand. Dann tretet ihr einen Schritt zurück. So könnt ihr die Größe des Bildes an eurer Wand direkt einschätzen und die Papierecken kurzerhand umkleben, falls ihr zum Vergleich noch andere Abmessungen ausprobieren möchtet.

Drucken oder ausbelichten?

Je nach Foto-Dienstleister werden verschiedene Produktionsverfahren angeboten. Beim UV-Direktdruck wird das Motiv direkt auf das jeweilige Material des Wandbildes gedruckt und anschließend UV-gehärtet. Dabei wird die Tinte nicht vom Material aufgenommen, sondern liegt auf der Oberfläche auf. Je nach gewähltem Material kann das zu unterschiedlichen Effekten führen. Bei gebürstetem Alu scheint zum Beispiel die Alu-Platte hindurch.

Das Inkjet-Druckverfahren ist eine Tintenstrahltechnologie, bei der feine Farbtröpfchen auf ein Druckmaterial gespritzt werden und dort einziehen. Dabei stehen Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz (CMYK) zur Verfügung. Bei hochwertigen Druckern gibt es außerdem zusätzliche Versionen der Farben und Graustufen. Aus diesen werden dann alle Farben im gedruckten Foto gemischt. Bei gedruckten Bildern kann es vorkommen, dass bei genauem Hinsehen ein leichtes Druckraster zu erkennen ist.

Foto-Abzüge sind dagegen rasterlos. Sie werden mittels eines Silberhalogenid-Verfahrens belichtet, wie wir es aus der traditionellen Film-Fotografie kennen. Dabei wird das Fotopapier per Laser mit rotem, grünem und blauem Licht (RGB) belichtet. Anschließend durchläuft das Fotopapier einen chemischen Entwicklungsprozess.

Was ist eine Kaschierung?

Bei einer Kaschierung werden zwei oder mehrere Lagen verschiedener Materialien miteinander verbunden. So handelt es sich zum Beispiel um eine Kaschierung, wenn ein Foto erst auf Fotopapier ausbelichtet und anschließend auf eine Aluminiumplatte aufgetragen wird. Dabei ist es wichtig, dass die Verklebung absolut gleichmäßig durchgeführt wird, damit keine Blasen entstehen.

Mit oder ohne Rahmen?

Bilderrahmen verleihen der Aufnahme eine edle Anmutung. Neben dem klassischen Holzrahmen gibt es mittlerweile viele weitere Varianten. Kunststoffrahmen sind zum Beispiel etwas leichter, was sich besonders bei sehr großen Bildformaten anbieten kann. Zudem werden Kunststoffrahmen teilweise auch in recht knalligen Farben angeboten, um, wie etwa bei Whitewalls „Artbox“, einen Pop-Art-Stil zu ermöglichen. Bei sogenannten Schattenfugenrahmen ist der Rahmen durch einen kleinen Spalt vom Hauptbild abgesetzt. Das sieht zwar einerseits schick aus, es sammelt sich allerdings auch schnell Staub in diesen Fugen.

Spiegelungen bedenken

Solltet ihr euch für ein Wandbild hinter Glas interessieren, empfehlen wir vorab zu überlegen, ob das Bild in der Nähe eines Fensters hängen soll. Hier kann es zu deutlichen Spiegelungen kommen. Es gibt Hersteller, die für solche Fälle zum Beispiel mattes Glas oder sogar entspiegeltes Glas anbieten, um Reflexionen zu mindern oder ganz zu vermeiden.

Verschiedene Aufhängungen

Achtet beim Preisvergleich darauf, ob eine passende Aufhängung für das Wandbild enthalten ist. Bei manchen Anbietern muss diese nämlich optional hinzugekauft werden. Die Art der Halterung hängt von der Größe und dem Gewicht der Wandbilder ab und wird bei großen Formaten oft vom Anbieter vorgegeben. Bei den kleineren, meist recht leichten Wandbildern kann der Fotograf teilweise selbst wählen.