In der Landschaftsfotografie muss das Equipment oft einiges aushalten. Von starken Winden, über Regen, bis hin zu sandigen und matschigen Untergründen kann auf der Fototour vieles passieren. Damit eure Kamera auch in rauer Umgebung einen guten Stand hat, haben wir fünf stabile und etwas größere Stative für euch zusammengestellt.
Aoka KG324C Carbon mit dem BH40R
Das Aoka KG324C gefällt uns durch seine Vielseitigkeit. Als Dreibeinstativ lässt es sich mit der Mittelsäule bis auf 178 Zentimeter ausfahren. Dabei ist der mitgelieferte Kugelkopf BH40R in die Arbeitshöhe schon mit eingerechnet. Bei eingefahrener Mittelsäule sind es 146 Zentimeter. Auch bodennahe Aufnahmen sind kein Problem. Der Hersteller liefert dafür eine verkürzte Mittelsäule mit, die sich in wenigen Augenblicken gegen die Standard-Mittelsäule austauschen lässt. So könnt ihr das Stativ bis auf 23 Zentimeter absenken.

Zur genannten Vielseitigkeit gehört außerdem die Möglichkeit, das Carbon-Bein mit der blauen Polsterung abzuschrauben und mit dem Kugelkopf zu einem Monopod zu verbinden. Einbeinstative sind hilfreich, wenn ihr wenig Platz am Aufnahmeort habt, oder eine Stabilisierung für ein schweres Teleobjektiv braucht. Zusätzlich ist das Aoka KG324C mit zwei Zubehöranschlüssen an der Stativbasis ausgestattet. Einer mit 1/4-Zoll- und einer mit 3/8-Zoll- Gewinde.
Der Kugelkopf trägt bis zu 20 Kilogramm. Das Stativ selbst kann bis zu 24 Kilogramm aufnehmen. Für den Transport kommt das Aoka KG324C, zusammengefaltet und mit angesetztem Kopf, auf ein Packmaß von 64 Zentimetern. Wenn ihr den Kopf abnehmt, ist das Stativ noch 56 Zentimeter lang. Das Gewicht beläuft sich mit Kopf auf rund 2,2 Kilogramm. Neben austauschbaren Spikes liefert der Hersteller eine stabile Tragetasche mit.
Leofoto Armour LN-284CT mit dem NB-40
Der Hersteller Leofoto hat mit dem Armour LN-284CT ein stabiles Allround-Stativ im Programm, das uns vor allem durch sein gutes Preisleistungsverhältnis gefällt. Für rund 280 Euro bietet das Carbonstativ flexible Arbeitshöhen von 22 bis 170 Zentimetern. Die 22 Zentimeter werden durch eine mitgelieferte, kurze Mittelsäule erreicht. Deren Umbau klappt innerhalb von einer Minute.
Das Ein- und Ausfahren der Beine geht dank großer Schraubverschlüsse leicht von der Hand. Bei Bedarf lässt sich das Armour LN-284CT in ein Einbeinstativ umbauen. Dafür wird das Bein mit der gummierten Grifffläche abgeschraubt und mit dem mitgelieferten Kugelkopf NB-40 verbunden. Der Kugelkopf trägt bis zu 25 Kilogramm und ist mit einer Friktionsschraube ausgerüstet, die euch dabei hilft, dass schweres Equipment nicht so leicht nach unten kippen kann, wenn ihr die Hauptfeststellschraube löst.
Darüber hinaus besitzt der Kopf gleich zwei Panoramaachsen. Neben der üblichen Panoramaachse unten am Anschluss des Kopfes gibt es hier eine weitere unter der Schnellwechselplatte. Wenn ihr die Kamera um 90 Grad in die vertikale Position kippt, könnt ihr die Kamera sowohl auf der horizontalen als auch auf der vertikalen Position jeweils um 360 Grad drehen. Bei weichen Untergründen lassen sich die großen Gummifüße an den drei Beinen gegen mitgelieferte Spikes austauschen.
Novoflex Triopod-M Trioma2840
Der Hersteller Novoflex setzt bei seinen Stativen auf das Baukastenprinzip. Das gilt auch für das Aluminium-Dreibeinstativ Trioma2840. Es gibt zwar ein Set, das aus dem Stativ, einer Tragetasche und drei kurzen Ministativbeinen besteht – ein Kopf ist allerdings nicht mit dabei. Den könnt bzw. müsst ihr euch ebenfalls einzeln zusammensetzen. Wir empfehlen zum Beispiel den Kugelkopf Classicball 3 II, dazu die Schnellkupplungsbasis Q-Mount und die Schnellwechselplatte QPL Slim 39. Da hier alles einzeln zusammengestellt wird, gibt euch das die Möglichkeit, alle Komponenten individuell zu kombinieren. Der Preis ist allerdings nicht ganz ohne. Das von uns genannte Set kostet insgesamt 1.026 Euro.
Was gibt es für das Geld? Das Novoflex-Stativ steht sehr stabil und lässt sich gleich zweifach umbauen. Zum einen könnt ihr ein Bein abnehmen und mit dem Kopf zu einem Monopod kombinieren. Dabei könnt ihr frei entscheiden, welches der drei Beine ihr nehmt, da sich im Fall des Novoflex-Stativs tatsächlich alle drei Beine abschrauben lassen. Das führt uns zur zweiten Umbaumöglichkeit. Novoflex legt dem Stativ drei Ministativbeine bei. Damit könnt ihr die drei großen gegen die drei kleinen Beine austauschen und erhaltet auf diese Weise ein Ministativ. Die Minibeine haben darüber hinaus noch einen weiteren Vorteil. Ihr könnt sie auch seitlich an die Stativbasis schrauben und das Stativ auf diese Weise zum Beispiel gegen eine Wand oder einen Felsen lehnen.
Spikes sind auch mit dabei. Ihr findet sie unter den Gummifüßen. Ihr braucht die Gummifüße also nur abzuziehen, um die Spikes freizulegen. Das Stativ trägt bis zu 30 Kilogramm. Der genannte Kugelkopf Classicball 3 II schafft hingegen nur acht Kilogramm. Wenn ihr schwereres Equipment auf das Stativ laden möchtet, wechselt ihr am besten auf einen Kopf mit höherer Traglast. Die maximale Höhe liegt, inklusive des Classicball-Kopfes, bei 187 Zentimetern.
Rollei Rock Solid Alpha Mark II
Das Rock Solid Alpha Mark II wird im Kit mit dem Kugelkopf T7S verkauft und gehört zur Profi-Serie des Herstellers Rollei. Im Gegensatz zu den meisten Dreibeinstativen wird hier bewusst auf eine Mittelsäule verzichtet. Das hat ganz einfach den Hintergrund, dass die Mittelsäule häufig als Schwachstelle bei der Stabilität gilt, da sie den Schwerpunkt von der stabilen Stativschulter nach oben verschiebt. Deshalb ist es auch bei Dreibeinstativen mit eingebauter Mittelsäule sinnvoll, eben jene Mittelsäule bei starkem Wind besser einzufahren, um die Stabilität zu erhöhen.
Rollei verzichtet gleich ganz darauf, bietet euch mit der optionalen Mittelsäule 22616 aber die Option, auf eine Mittelsäule umzurüsten. Die gute Nachricht: Auch ohne die zentrale Säule erreicht das Rock Solid Alpha Mark II eine sehr gute Arbeitshöhe von maximal 167 Zentimetern. Bodennahe Aufnahmen sind aus einer Höhe von 21 Zentimetern möglich, wenn ihr die drei Carbonbeine ganz nach außen spreizt. Mit einem Gewicht rund 2,1 Kilogramm (inklusive Kugelkopf) ist es nicht ganz so leicht, steht dafür aber extrem stabil.
Die Beine lassen sich durch große und griffige Drehverschlüsse sehr einfach ein- und ausfahren. Für weiche Untergründe liefert Rollei Spikes und sogar Spiketeller mit. Die Teller vergrößern die Auflageoberfläche und minimieren das Risiko, dass das Stativ in den weichen Boden einsinkt.
Vanguard VEO3+ 263CP
Das Vanguard VEO3+ 263CP bietet, ähnlich wie das oben genannte Aoka KG324C Carbon, ein gutes Preisleistungsverhältnis. Dabei sticht eine Funktion des Carbonstativs besonders heraus: Die Mittelsäule lässt sich in 45-Grad-Schritten um bis 180 Grad nach unten schwenken. Dadurch seid ihr sehr flexibel bei der Wahl eurer Perspektive. Für die Schwenkfunktionen wird ein Hebel mit einer Sicherung geöffnet und danach wieder geschlossen. Kleines Manko: Die Sicherung des Hebels lässt sich recht schwergängig bewegen, weshalb ihr manchmal zwei Hände braucht, um sie zu lösen.
Legt ihr die Mittelsäule um 90 Grad um, also in die Horizontale, könnt ihr noch einen weiteren Vorteil des Vanguard-Stativs nutzen. Der Hersteller legt dem Lieferumfang einen „Multi Mount VEO+ MA1“-Adapter bei. Den könnt ihr auf die quergelegte Mittelsäule stecken und damit noch ein weiteres Gerät, wie zum Beispiel einen Videomonitor oder einen Blitz anbringen. Das hier vorgestellte VEO3+ 263CP-Kit kommt mit einem Drei-Weger-Neiger. Da ihr die einzelnen Achsen damit separat einstellen könnt, eignet sich der Kopf sehr gut für Landschaften und Architekturmotive. Falls euch ein Kugelkopf lieber ist, dann empfehlen wir euch das Kit Vanguard VEO3+ 263CB.
Das von uns vorgestellte Drei-Wege-Neiger-Kit wird mit austauschbaren Spikes und einer Tragetasche geliefert. Eines der Beine lässt sich abschrauben und zu einem Monopod umbauen. Die maximale Arbeitshöhe des Dreibeinstativs beträgt 178 Zentimeter. Die minimale Höhe liegt bei 33 Zentimetern. Der Drei-Weger-Neiger trägt bis zu sechs Kilogramm.