Mit der GFX50S II hat Fujifilm seine spiegellose Mittelformat-Klasse weiter ausgebaut. Das Nachfolgemodell der GFX50S wurde von Fujifilm in das kompaktere Gehäuse der GFX100S umgezogen und ist das erste Modell der 50er-Serie mit einer sensorbasierten Bildstabilisierung. Darüber hinaus wird es mit dem Fujinon GF35-70 mm F4.5-5.6 WR ein neues Kit-Zoom geben. Die Kamera und das Objektiv werden ab Ende September erhältlich sein. Der GFX50S II-Body kostet rund 4.000 Euro, das GF35-70 mm F4.5-5.6 WR circa 1.000 Euro, und das Kit mit beiden zusammen rund 4.500 Euro.
Fujifilm GFX50S II: Kompakte Mittelformatkamera mit Bildstabilisierung
Viele technische Daten der GFX50S II erinnern an die Vorgängerin GFX50S. So übernimmt der Hersteller zum Beispiel den mit 51,4 Megapixel auflösenden Mittelformatsensor, den ISO-Bereich mit ISO 50-102.400 und die Serienbildgeschwindigkeit mit maximal drei Bildern pro Sekunde. Es gibt aber auch eine wichtige Neuerung: So ist der Sensor nun erstmals in der GFX50er-Serie beweglich gelagert. Die sensorbasierte Fünf-Achsen-Bildstabilisierung (IBIS) soll um 6,5 EV-Stufen längere Belichtungszeiten ermöglichen. Wird ein Objektiv mit eingebauter optischer Stabilisierung (OIS) angesetzt, arbeiten der IBIS und der OIS zusammen.
Die neu integrierte Bildstabilisierung ist vor allem bei Freihandaufnahmen eine große Hilfe. Dabei kommt Fotograf:innen auch Fujifilms Entscheidung zugute, die technischen Komponenten der GFX50S II in das kompakte Gehäuse der GFX100S umzuziehen. Das Gehäuse ist komplett identisch, inklusive der Position aller Bedienelemente. Der robuste Magnesium-Body ist rundum gegen Staub und Spritzwasser geschützt und kann auch bei niedrigen Temperaturen bis zu minus zehn Grad Celsius weiter eingesetzt werden. Die GFX50S II kommt mit einem 3,2 Zoll großen, klapp- und neigbare Touchscreen sowie mit einem zweiten LC-Monitor auf der Gehäuseoberseite, um wichtige Kameraeinstellungen stets im Blick zu behalten.
Neben der nun integrierten Bildstabilisierung kommt mit dem X-Prozessor 4 eine weitere Neuerung hinzu. In Verbindung mit dem ebenfalls neuen AF-Algorithmus sorgt der X-Prozessor 4 für schnelle Fokussierzeiten. Fujifilm spricht hier von einer sehr hohen AF-Aktualisierungsrate, die im Vergleich zum Vorgängermodell eine noch genauere Gesichts- und Augenerkennung ermöglichen soll. Neu mit dabei ist auch die „Pixel Shift Multi-Shot“-Funktion, die auf der Funktionsweise der neuen Bildstabilisierung basiert. Die „Pixel Shift Multi-Shot“-Funktion nutzt das IBIS-System der Kamera, um nacheinander 16 hochauflösende Bilder im Rohdatenformat aufzunehmen, wobei der Bildsensor nach jeder Belichtung um 0,5 Pixel verschoben wird. Die so entstehenden Einzelfotos lassen sich mit der „Pixel Shift Combiner“-Software zu einer einzelnen Bilddatei mit einer Auflösung von bis zu 200 Megapixeln zusammenfügen und zur weiteren Verarbeitung verlustfrei als Rohdatei im Digital-Negative-Format (DNG) ausgeben.
Fujinon GF35-70 mm F4.5-5.6 WR
Das parallel zur GFX50S II vorgestellte Zoomobjektiv GF35-70 mm F4.5-5.6 WR deckt einen auf das Kleinbildformat umgerechneten Brennweitenbereich von 28-55 Millimeter ab. Damit eignet es sich für Landschaftsaufnahmen, Porträts und auch für die Street- und Reportagefotografie. Das Gehäuse lässt sich für den Transport platzsparend auf eine Länge von 73,9 Millimetern einfahren. Betriebsbereit fährt es auf eine Länge von 96,5 Millimeter aus. Darüber hinaus wiegt es nur rund 390 Gramm und ist gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet. Wie die GFX50S II lässt sich auch das GF35-70 mm F4.5-5.6 WR noch bis zu minus zehn Grad Celsius ohne Einschränkungen einsetzen.
Der optische Aufbau besteht aus elf Linsenelementen in neun Gruppen. Dazu gehören eine asphärische Linse und zwei ED-Gläser, die sphärische und chromatische Aberrationen minimieren und für ein hohes Auflösungsvermögen sorgen. Scharfgestellt wird über einen Schrittmotor. Laut Fujifilm agiert der Schrittmotor „beinahe geräuschlos“, wodurch sich das GF35-70 mm F4.5-5.6 WR auch für Videoaufnahmen eignet.