Mit Bilderserien Geschichten erzählen

Die Porträt-Fotografie hat viele Facetten. Dennoch konzentriert man sich häufig auf eine bestimmte Bildidee. Man zeigt das Model zum Beispiel in einer nahen Einstellung vom Kopf bis zur Brust oder in der Totalen und überlegt sich dann, ob man die Blende eher öffnet oder schließt, um mehr oder weniger vom Hintergrund im Bild zu zeigen. In diesem Artikel möchten wir euch dazu inspirieren, nicht in einzelnen Bildern zu denken, sondern eine Geschichte zu erzählen.

Das funktioniert sehr gut, wenn ihr die Porträt-Fotografie mit der Reportage-Fotografie kombiniert. Bei Reportagen geht es unter anderem darum, Geschehnisse aus verschiedenen Perspektiven und Blickwinkeln zu beleuchten und auf diese Weise die Geschichte dahinter mithilfe von Bildern zu erzählen. Mit einer Kombination der beiden Genres erhaltet ihr sehr abwechslungsreiche Porträtserien.

Dabei gibt es verschiedene Ansätze. Ihr könnt zum Beispiel euer Model an einem festen Ort, in einem einzigen Outfit und in verschiedenen Einstellungsgrößen abbilden. Einstellungsgrößen kennt ihr vielleicht schon aus der Welt der Filme. Eine Nah-Aufnahme zeigt die Person vom Kopf bis zur Brust. Eine Großaufnahme bildet nur den Kopf und das Gesicht ab und legt den Fokus damit auf die Mimik eures Models. Von einer Halbnahen spricht man, wenn Personen vom Kopf bis zum Unterkörper zu sehen sind. Die Totale zeigt die Person im Ganzen und bindet damit stärker den Hintergrund mit ein, um dem Betrachter oder der Betrachterin einer Orientierung zu geben, wo die Aufnahme stattgefunden hat. Eine weite Einstellung (auch Super-Totale) genannt, rückt den Hintergrund noch stärker in den Fokus und zeigt die Person eher klein im Bild. Dazu lassen sich sehr schöne Details kombinieren, indem ihr zum Beispiel nur die Hände eures Models oder Nahaufnahmen aus der Umgebung abbildet.

Alle genannten Einstellungsgrößen lassen sich zusätzlich mit verschiedenen Blickwinkeln verbinden. Fotografiert euer Model zum Beispiel mal leicht aus der Überkopf-Perspektive, oder von unten nach oben. Spielt mit dem Bildaufbau und arbeitet mit Objekten im Vordergrund. Auf diese Weise entsteht eine sehr abwechslungsreiche Serie.

Beispielserie über einen Zeitraum hinweg und an verschiedenen Orten aufgenommen

Ein weiterer Ansatz ist, dass ihr mit eurem Model nicht an einem Ort verweilt, sondern umherzieht und die Geschichte damit nicht an einem bestimmten Ort, sondern über eine gewisse Zeitspanne erzählt. Um euch ein bisschen zu inspirieren, haben wir auch hierzu eine Beispiel-Serien für euch zusammengesucht. Wir wünschen euch viel Freude beim Fotografieren!