Ihr plant eine ausgiebige Fototour und möchtet dafür neben der Kamera auch 3-4 Objektive, Zubehör und etwas Proviant mitnehmen? Dann empfehlen wir euch einen etwas größeren Kamera-Rucksack, den ihr flexibel befüllen könnt. Dabei ist es wichtig, vor dem Kauf einen Blick auf das Tragesystem zu werfen, da eine größere Ausrüstung auch ein höheres Gewicht mit sich bringt. Da sollte die Last gut auf dem Rücken verteilt werden. Wir haben fünf empfehlenswerte Rucksäcke für euch zusammengesucht.
Lowepro ProTactic Rucksack 450 AW II
Der ProTactic Rucksack 450 AW II von Lowepro kostet rund 160 Euro und überzeugt mit einer sehr vielseitigen Bedienung. Es gibt gleich vier verschiedene Möglichkeiten, um auf euer Equipment zuzugreifen: von beiden Seiten, von oben und von der Rückseite. Möchtet ihr zum Beispiel zwischendurch schnell für eine spontane Aufnahme auf die Kamera zugreifen, könnt ihr den Rucksack, wenn er nur auf einer Schulter hängt, nach vorne vor den Bauch ziehen und von der Seite auf den Rucksack zugreifen. Da es auf beiden Seiten Zugriffsmöglichkeiten gibt, funktioniert das sowohl für Rechts- als auch für Linkshänder sehr gut. Möchtet ihr den Rucksack vor dem Ausflug befüllen oder am Aufnahmeort in Ruhe auf das komplette Equipment zugreifen, legt ihr den Rucksack auf den Boden und öffnet das große Hauptfach von der Rückseite.
Der Innenraum bietet ausreichend Platz für zwei Kameras, 3-4 Objektive, ein Laptop bis 15 Zoll und weiteres Zubehör, wie zum Beispiel ein Filtersystem. Lowepro liefert ein Stativholster mit zwei Gurten, eine Zubehörtasche und einen Wasserflaschenhalter mit, die sich alle drei an den zahlreichen Gurten außen am Rucksack befestigen lassen. Darüber hinaus lässt sich der Hüftgurt des Rucksacks ganz abnehmen. Er ist ebenfalls mit Gurten ausgestattet, wenn ihr zum Beispiel die Kamera zu Hause lasst und nur den Hüftgurt mit dem Wasserflaschenhalter und der Zubehörtasche mitnehmen möchtet.
Die Reißverschlüsse lassen sich auch mit Handschuhen im Winter gut bedienen, da sie mit großen Schlaufen versehen sind. Der Rucksackdeckel ist verstärkt, um Stöße abzufangen. Solltet ihr in einen starken Regen kommen, könnt ihr das mitgelieferte Regenschutzcape über den Rucksack ziehen.
Rollei Fotorucksack Fotoliner Ocean Pro
Mit dem Fotoliner Ocean Pro hat Rollei für rund 200 Euro einen gut gepolsterten Rucksack im Programm, der aus recycelten Plastikflaschen hergestellt wird. Dazu werden die Plastikflaschen in Granulat umgewandelt und anschließend zu Stoff für den Rucksack verarbeitet. Jeder einzelne Rucksack besteht aus 49 recycelten Flaschen.
Werfen wir einen Blick auf die Bedienung. Das große Hauptfach ist über die Rückseite zugänglich. Darüber hinaus gibt es einen seitlichen Schnellzugriff, um den Rucksack für spontane Aufnahmen nicht extra abnehmen zu müssen. Im Innenraum ist Platz für zwei Kameras, 3-4 Objektive, ein Notebook oder Tablet bis 13 Zoll und weiteres Zubehör. Auf der Vorderseite ist der Fotoliner Ocean Pro mit einer Stativhalterung ausgerüstet. Zudem gibt es eine seitliche Tasche für eine Wasserflasche.
Als besonderes Ausstattungsmerkmal ist der Fotoliner Ocean Pro mit einem USB-Anschluss ausgestattet. Das ist sehr praktisch, wenn ihr unterwegs euer Handy oder eure Kamera laden möchten, falls die Kamera über eine USB-Ladefunktion verfügt. Dazu wird auf einer Seite eine Powerbank und auf der anderen Seite das Gerät angeschlossen, das ihr laden möchtet.
Um das Gewicht der Ausrüstung gut zu verteilen, besitzt der Rucksack neben einem Brustgurt auch einen Hüftgurt. Bei Regen könnt ihr das mitgelieferte Regencape über den Rucksack ziehen. Der gummierte Rucksackboden ist zusätzlich mit zwei Standfüßen ausgestattet, damit der Rucksack bei feuchten Untergründen nicht voll aufliegt.
Manfrotto Manhattan Rucksack Mover-50 für DSLR/CSC Kameras
Der Manfrotto Manhattan Mover-50 kostet rund 98 Euro und sticht durch eine besondere Funktion heraus. Das gesamte Kamera-Hauptfach lässt sich, inklusive aller gepolsterter Inneneinteilungen, in einem Rutsch aus dem Rucksack entfernen. Das gibt euch die Möglichkeit, den Manhattan Mover-50 auch mal spontan als Freizeitrucksack zu verwenden, ohne dafür eure, auf die Ausrüstung angepasste, Polstereinteilung auseinandernehmen zu müssen.
Der große Innenraum bietet reichlich Platz für zwei Kameras, 3-4 Objektive, ein Notebook bis 15,6 Zoll und weiteres Zubehör, wie einen Aufsteckblitz oder ein Filtersystem. Ihr könnt entweder von oben oder von der Rückseite auf das Hauptfach zugreifen. Die dicke Innenpolsterung schützt das Equipment gut gegen Stöße von außen. Durch die wasserabweisende Beschichtung am Boden lässt sich dieser gut reinigen. Dazu liefert Manfrotto einen Regenschutzcape mit, um die Ausrüstung bei starkem Regen vor Feuchtigkeit zu bewahren.
Auf der Vorderseite befindet sich eine Stativhalterung. Eine Wasserflasche für unterwegs lässt sich in der Seitentasche verstauen. Für eine gute Gewichtsverteilung ist der Manhattan Mover-50 mit einem Brust- und einem Hüftgurt ausgestattet.
f-stop Kashmir 30L Ultra-Light
Der Hersteller f-stop setzt bei seinen Foto-Rucksäcken auf ein modulares System. Anstatt die Rucksäcke bereits ab Werk mit einem Kamerafach auszustatten, werden die Taschen, wie in unserem Beispiel der Kashmir 30L Ultra-Light, grundsätzlich leer verkauft. Je nach Umfang eurer Ausstattung könnt ihr anschließend verschieden große „Internal Camera Units“ (ICUs) dazukaufen und in den Rucksack einsetzen. Das gibt euch zum Beispiel die Möglichkeit, zwei unterschiedlich große ICUs zu kaufen, falls ihr nicht immer die große Ausrüstung mitnehmen möchtet und zwischendurch eine kleine ICU für eine Kamera mit 1-2 Objektiven ausreicht. Auf diese Weise seid ihr sehr flexibel.
Der Kashmir 30L Ultra Light wiegt leer nur rund 1,1 Kilogramm und kostet etwa 210 Euro. Für die ICUs fallen nochmal, je nach Größe, rund 75 bis 120 Euro an. Häufig wird der Rucksack auch gleich im Set mit einer ICU angeboten.
Der Kashmir 30L Ultra Light wurde für ausgiebige Wanderungen mit der Kamera optimiert. Das zeigt schon das extra Fach für eine Trinkblase. Darüber hinaus ist einer der Verschlüsse mit einer integrierten Pfeife für Notfälle ausgestattet. Das Tragesystem besteht neben einem Brust- und einem Hüftgurt auch aus Lageverstellriemen an den Schultergurten, damit ihr die Gewichtsverteilung noch individueller auf euch einstellen könnt. Über die seitlichen Netztaschen lassen sich eine Wasserflasche und ein Stativ mitnehmen. Ein Regenschutzcape gehört leider nicht zum Lieferumfang. Es gibt aber optional ein zum Rucksack passendes f-stop Pack Rain Cover Large für rund 20 Euro.
Koenig Photobags Fotorucksack 2
Der Fotorucksack 2 von Koenig Photobags gehört zu den Outdoor-Spezialisten unter den Fotorucksäcken. Die Außenhülle ist gemäß IP67 wasser- und staubdicht und mit einem wasserdichten TIZIP-Reißverschluss von Ortlieb versehen. Das bedeutet, dass der Fotorucksack 2 bis zu einen Meter unter Wasser getaucht werden kann, ohne dass ihr euch Sorgen um eure Ausrüstung machen müsst. Damit ist der Rucksack von Koenig Photobags für extreme Wetterbedingungen gebaut. Aus diesem Grund findet ihr auch keine Außenfächer am Rucksack, da die unter Wasser volllaufen würden. Für Akkus, Speicherkarten und anderes Zubehör gibt es geräumige Taschen auf der Innenseite des Deckels.
Der Fotorucksack 2 ist etwas größer als der ebenfalls erhältliche Fotorucksack 1. Für die Inneneinteilung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Neben einer Standardeinteilung der gepolsterten und sehr stabilen Innenwände kann die Einteilung auch individuell auf eure Ausrüstung zugeschnitten werden. Das kann Sinn machen, wenn ihr zum Beispiel als Tierfotografen mit großen und schweren Teleobjektiven arbeitet. Anders als die meisten anderen Rucksäcke ist der Fotorucksack von Koenig Photobags sehr starr und lässt sich nicht an den Seiten eindrücken. Das liegt daran, dass der Hersteller mit innen verschraubten Kunststoffplatten arbeitet, um Stöße von außen bestmöglich abzufangen.
Möchtet ihr den Rucksack platzsparend verstauen, könnt ihr das gesamte Tragesystem vom Rucksack abnehmen. Das könnte zum Beispiel notwendig sein, wenn ihr den Fotorucksack 2 als Handgepäck mit ins Flugzeug nehmen wollt.
Auch wenn der Fotorucksack keine Außentaschen besitzt, ist es möglich, über außen angebrachte Klemmstege zum Beispiel einen Stativköcher und wasserdichte Außentaschen anzubringen. Diese Extras sind aber optional und müssen somit separat dazugekauft werden.
Durch seine speziellen Outdoor-Qualitäten fällt der Fotorucksack 2 nicht ganz preiswert aus. Mit der Standardeinteilung kostet der Rucksack 566 Euro. Der etwas kleinere Fotorucksack 1 ist ab 490 Euro erhältlich.