Ihr habt euch als Einsteiger oder Hobbyfotograf eine neue Kamera gekauft und möchtet neben dem Standardzoom auch die Vorteile einer lichtstarken Festbrennweite kennenlernen? Dann haben wir zum Start einige preiswerte Festbrennweiten für euch, die alle nicht mehr als 300 Euro kosten. Da man sich als Einsteiger meist einen Autofokus wünscht, haben wir die Festbrennweiten mit ausschließlich manuellem Fokus absichtlich außen vor gelassen. Unsere Empfehlungen sind somit alle mit einen eingebauten Autofokus ausgestattet.
Für Canon EF

Das Canon EF 50 mm f/1,8 STM gehört zu den Klassikern im Objektiv-Lineup für Canon-Spiegelreflexkameras. Die Festbrennweite ist kompakt und leicht und gibt euch zum kleinen Preis von nur rund 120 Euro die Möglichkeit, die Blende bis auf f/1,8 zu öffnen. Damit lassen sich Motive sehr schön vor einem unscharfen Hintergrund freistellen. An Canons Vollformat-DSLRs eignen sich die 50 mm als gute Allround-Brennweite. Doch auch einer DSLR mit einem APS-C-Sensor ist das Objektiv eine gute Wahl. Durch den Verlängerungsfaktor werden in dem Fall aus den 50 mm umgerechnet 80 mm (KB). Das leichte Tele eignet sich hervorragend für Porträts.

Wünscht ihr euch für eure APS-C-DSLR eine kürzere Brennweite, dann empfehlen wir euch das Canon EF-S 24 mm f/2,8 STM für rund 150 Euro. Es ist zwar nicht ganz so lichtstark wie das EF 50 mm 1.8 STM, bietet euch aber mit umgerechnet 38,4 mm die etwas vielseitigere Brennweite. Da es sich um ein „EF-S“-Objektiv handelt, kann das EF-S 24 mm f/2,8 STM nur für APS-C-Kameras von Canon eingesetzt werden. An die Vollformat-DSLRs passt der Anschluss nicht.
Für Canon R

Nachdem Canon mit recht hochpreisigen Objektiven in das spiegellose R-System gestartet ist, findet sich mit dem Canon RF 50 mm f/1,8 STM inzwischen aber auch eine Festbrennweite für nur rund 230 Euro im Lineup. Das Allround-Objektiv wiegt leichte 160 Gramm, fokussiert mit einem leisen Schrittmotor (STM) und ist mit einem nützlichen Steuerring ausgestattet. Über einen seitlichen Schalter könnt ihr entscheiden, ob ihr den Ring dazu verwenden möchtet, um manuell scharfzustellen, oder ob ihr ihm im Autofokus-Betrieb eine andere Funktion geben möchtet. Das kann zum Beispiel die Wahl der Blende oder der Verschlusszeit sein. Die Funktion wird im Kameramenü eingestellt.
Für Fujifilm X

Für das X-System von Fujifilm haben wir euch zwei preiswerte Allround-Festbrennweiten herausgesucht, die sich für viele typische Aufnahmesituationen eignen. Das Fujifilm Fujinon XC 35 mm f/2,0 ermöglicht schöne Freisteller vor unscharfem Hintergrund und empfiehlt sich zum Preis von rund 200 Euro als guter Kompromiss aus einer hohen Lichtstärke und einem kompakten, wie auch leichten Gehäuse. So wiegt das Fujinon-Objektiv lediglich 130 Gramm. Durch den APS-C-Sensor der X-Kameras kommt es zu einem Verlängerungsfaktor von 1,5. Damit entspricht der Bildwinkel dem eines 52,5 mm-Objektivs im Vollformat.

Das Viltrox XF 33 mm f/1,4 fällt für rund 300 Euro etwas teurer aus, hat dafür aber die höhere Lichtstärke zu bieten. Die Blende lässt sich sehr weit bis auf f/1,4 öffnen. Mit einer Brennweite von umgerechnet 49,5 mm (KB) könnt ihr mit dem Viltrox unter anderem schöne Porträt-Freisteller fotografieren.
Für Nikon F

Das Nikon AF-S Nikkor 50 mm f/1,8G gehört zu den absoluten Preistipps für Nikon-Spiegelreflexkameras mit einem Vollformatsensor. Die Brennweite eignet sich für vielseitige Einsatzbereiche von Naturaufnahmen, über die Street-Fotografie bis hin zu stimmungsvollen Porträts. Durch die große Blendenöffnung f/1,8 könnt ihr den Hintergrund in eine dezente Unschärfe tauchen und eure Motive somit freistellen. Das AF-S Nikkor 50 mm f/1,8G fokussiert per Ultraschallmotor und ist für rund 210 Euro erhältlich. Auch für Besitzer einer Nikon-DSLR mit APS-C-Sensor ist das Objektiv eine interessante Option. Durch den Verlängerungsfaktor entspricht der Bildwinkel am APS-C-Sensor dem einer 75 mm-Festbrennweite im Kleinbilformat.

Solltet ihr euch für eure Nikon-APS-C-DSLR eine kürzere Brennweite wünschen, können wir euch das Nikon AF-S DX Nikkor 35 mm f/1,8G für circa 165 Euro empfehlen. Es entspricht am APS-C-Sensor einer Brennweite von umgerechnet 52,5 mm (KB) und ist damit ein sehr vielseitiger Begleiter für die gängigsten Motive. Auch hier lässt sich die Blende weit bis auf f/1,8 öffnen. Das gibt euch reichlich kreativen Spielraum zum kleinen Preis. Das Kürzel „DX“ weist daraufhin, dass sich das Objektiv nur für APS-C-Kameras eignet. Ihr könntet es zwar durch den F-Anschluss auch an der Vollformatkamera nutzen, würdet dann aber schwarze Ränder sehen.
Für Nikon Z
Das spiegellose Nikon Z-System bietet zwar viele sehr gute Objektive – es fehlt allerdings eine Festbrennweite für das kleine Budget. Wer etwas recherchiert, wird einige Festbrennweiten unter 300 Euro von Fremdherstellern finden. Denen fehlt es bislang aber an einem eingebauten Autofokus, weshalb wir sie hier nicht aufgelistet haben. Wer Interesse hat, kann aber zum Beispiel nach Objektiven von Meike, Samyang, TTArtisan und 7artisans Ausschau halten. Für das Viltrox AF 85 mm f/1,8 mit eingebautem Autofokus muss man für 370 Euro dann schon etwas mehr auf den Tisch legen.
Für Sony E
Wenn ihr nach guten und günstigen Festbrennweiten für Sonys spiegellose Vollformat-Kameras im E-System sucht, dann könnt ihr euch zum Beispiel Sonys eigenes FE 50 mm f/1,8 für rund 270 Euro genauer ansehen. Die Brennweite eignet sich für viele Aufnahmebereiche und durch die offene Blende f/1,8 ergeben sich schöne Freisteller vor unscharfem Hintergrund. So lässt sich das FE 50 mm f/1,8 zum Beispiel auch gut für Porträts einsetzen. Soll es dagegen etwas weitwinkliger sein, könnten euch die beiden Tamron-Objektive 24 mm f/2,8 Di III OSD M1:2 und 35 mm f/2,8 Di III OSD M1:2 für jeweils rund 200 Euro interessieren. Beide fallen sehr leicht und kompakt aus und eigenen sich zum Beispiel für Landschaften (24 mm) und für Streetlife-Bilder (35 mm). Bei beiden Objektiven lässt sich die Blende bis auf f/2,8 öffnen. Wünscht ihr euch hingegen eine höhere Lichtstärke, lohnt sich ein Blick auf das Lineup von Viltrox. Das Viltrox AF 23 mm f/1,4 E für circa 280 Euro und das Viltrox AF 33 mm f/1,4 E für rund 250 Euro geben euch die Gelegenheit, die Blende sehr weit bis auf f/1,4 zu öffnen.
Sony FE 50 mm f/1,8 Tamron 24 mm f/2,8 Di III OSD M1:2 Tamron 35 mm f/2,8 Di III OSD M1:2 Viltrox AF 23 mm f/1,4 E Viltrox AF 33 mm f/1,4 E
Fotografiert ihr mit einer Sony E-Kamera mit eingebautem APS-C-Sensor, könnt ihr die oben genannten Objektive grundsätzlich alle auch an der APS-C-Kamera verwenden. Ihr müsst dann nur den Verlängerungsfaktor berücksichtigen und die Brennweiten mal 1,5 rechnen. Wenn euch die 50 mm interessieren, die an APS-C umgerechnet eine Brennweite von 75 mm (KB) ergeben, dann empfehlen wir euch für den kleineren Sensor das Sony E 50 mm f/1,8 OSS für rund 280 Euro, da das Objektiv zusätzlich einen eingebauten Bildstabilisator an Bord hat. Für Landschaftsaufnahmen ist das sehr kompakte Sony E 16 mm f/2,8 Pancake für 220 Euro empfehlenswert. Es gibt euch am APS-C-Sensor eine Brennweite von umgerechnet 24 mm (KB) und ist damit eine gute Wahl für Landschaftsaufnahmen.
Sony E 16 mm f/2,8 Pancake Sony E 50 mm f/1,8 OSS
Für Micro-Four-Thirds
Im MFT-System haben wir je zwei spannende Festbrennweiten von Olympus und Panasonic für euch. Interessiert ihr euch für weitwinklige Brennweiten, könnten euch die beiden Panasonic-Objektive Lumix G 14 mm f/2,5 ASPH II für rund 210 Euro und das Lumix G 25 mm f/1,7 für circa 160 Euro gefallen. Das Lumix G 14 mm f/2,5 ASPH II gehört zu den „Pancake“-Objektiven, die sich durch ihre sehr flache Bauweise hervorheben. Damit braucht das Objektiv kaum Platz in der Fototasche. Durch den bei MFT typischen Verlängerungsfaktor mal zwei entspricht der verfügbare Bildwinkel dem eines 28 mm-Vollformat-Objektivs. Also ideal für schöne Landschaftsaufnahmen. Mit dem Lumix G 25 mm f/1,7 und den umgerechnet 50 mm im Kleinbildformat erhaltet ihr ein sehr flexibles Objektiv für viele Motive von Natur und Streetlife bis hin zu Porträts.
Panasonic Lumix G 14 mm f/2,5 ASPH II Panasonic Lumix G 25 mm f/1,7
Bei Olympus möchten wir im Preissegment bis 300 Euro die etwas längeren Brennweiten hervorheben. Das Olympus M.Zuiko digital ED 30 mm f/3,5 Macro bietet für rund 230 Euro zwar nur eine geringfügig längere Brennweite als das Panasonic 25 mm – dafür ist das Olympus 30 mm gleichzeitig auch ein Makro-Objektiv und gibt euch die Möglichkeit, kleine Details sehr groß im Bild einzufangen. Die Brennweite entspricht hier umgerechnet dem eines 60 mm-Vollformatobjektivs. Falls ihr gerne Porträts fotografiert, könnte außerdem das Olympus M.Zuiko digital 45 mm f/1,8 für rund 280 Euro einen Blick wert sein. Es bietet euch den gleichen Bildausschnitt, wie ein 90 mm-Objektiv im Vollformat. Durch das leichte Tele erhaltet ihr einen natürlichen Porträt-Look und könnt die Blende weit bis auf f/1,8 öffnen.
Olympus M.Zuiko digital 45 mm f/1,8 Olympus M.Zuiko digital ED 30 mm f/3,5 Macro